Ashera: Die teuerste Katze der Welt – die es nie gab
Sie soll eine Länge von 1,2 Metern und ein Gewicht von 13 Kilogramm erreichen – die Ashera klingt auf dem Papier nach einer extrem ungewöhnlichen und vor allem seltenen Katze. Kein Wunder also, dass sie lange Zeit als teuerste Samtpfote der Welt galt.
Bei der Ashera handelte es sich angeblich um eine Hybridrasse aus Hauskatze, afrikanischem Serval und asiatischer Leopardkatze. Auf den internationalen Markt gelangte sie durch den Geschäftsmann Simon Brodie und sein US-Unternehmen „Lifestyle Pets“.
Ashera: Die teuerste Katze der Welt gab es nicht
Die Idee der Ashera-Katze hatte Simon Brodie im Jahr 2006. Damals bewarb er die Ashera als extravagante Neuheit auf dem Tiermarkt und pries sein einzigartiges Zuchtverfahren in den USA an. Die Tiere verkaufte er anschließend weltweit, Wartelisten waren lang und die Ashera erlangte schnell Legenden-Status und galt als Statussymbol für Reiche, berichtet „t-online“.
Brodie ließ die angebliche Züchtung sogar patentieren und versprach im Anschluss exklusive Lieferungen an eine begrenzte Kundschaft. Die Nachfrage blieb groß: Die wohlhabende Klientel war bereit, hohe fünfstellige Beträge für eine der seltenen Katzen zu zahlen. Einige Exemplare sollen bis zu 50.000 Euro gekostet haben. Laut Aussage des Unternehmens würden sich die Tiere wie Hunde verhalten – inklusive der Möglichkeit, mit ihnen Gassi gehen zu können.
Genetische Tests entlarven den Schwindel
Der Betrug um die teuerste Katze der Welt flog 2008 auf, als der niederländische Zoll am Flughafen Schiphol drei angebliche Asheras beschlagnahmte. Genetische Analysen ergaben, dass es sich bei den Tieren um ganz gewöhnliche Savannah-Katzen handelte – eine Hybridrasse, die bereits seit den 1980er-Jahren bekannt war. Der Skandal sorgte für weltweites Aufsehen: Zahlreiche Käufer hatten viel Geld für eine Katze bezahlt, die gar nicht das einzigartige Designer-Tier war, als das sie beworben wurde.
Die Ashera war übrigens nicht Brodies erstes fragwürdiges Geschäftsmodell. Bereits mit seiner früheren Firma „Allerca“ behauptete er, die ersten wirklich hypoallergenen Katzen gezüchtet zu haben. Auch dieses Geschäft erwies sich als Täuschung: Tests zeigten, dass die angeblich allergiefreundlichen Katzen weiterhin allergische Reaktionen auslösten.
Die Wahrheit über die Savannah-Katze
Die Savannah-Katze, die tatsächlich hinter der Ashera steckt, ist selbst eine der teuersten Katzenrassen der Welt. Sie entstand in den 1980er-Jahren durch die Kreuzung von Serval und Hauskatze. Die Preise hängen von der Generation ab. Direkte Serval-Kreuzungen (F1) können Preise von bis zu 15.000 Euro erzielen. Spätere Generationen (F2 bis F5) sind etwas preiswerter und weniger wild.
Da die Generationen F1 bis F4 noch einen hohen Wildtieranteil haben, ist die Haltung als Haustier in Deutschland in der Regel verboten oder unterliegt strengen Auflagen. Die Tiere sind meldepflichtig und Halter müssen unter anderem ein großes Außengehege haben, um die Katzen artgerecht unterbringen zu können. Erst ab der fünften Generation ist die Savannah als Haustier in Deutschland erlaubt.